Konto im Blick
Es klingt banal, und dennoch machen sich viele Bürger die Mühe nach Erfahrung von Schuldnerberatern nicht: Die regelmäßige Kontrolle des Kontostandes ist die beste Vorbeugung gegen Verschuldung. «Schauen Sie auf Ihr Girokonto! Ist es permanent überzogen, müssen Sie wach werden», sagte Marius Stark von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände in Berlin dem dpa- Themendienst. Wenn der Eingang des Gehalts gerade einmal die roten Zahlen ausgleicht, sei klar: «Die Ausgaben sind höher als die Einnahmen.»
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Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) hat am Dienstag ihren Schuldenkompass 2007 vorgestellt. Demnach sind in Deutschland geringfügig weniger Verbraucher verschuldet als im Jahr davor. Mit 2,9 Millionen überschuldeten Haushalten ist die Zahl aber immer noch hoch. Eine Überschuldung liegt nach Maßgabe der Schufa dann vor, wenn das Einkommen nicht für die Kreditverpflichtungen ausreicht.
Laut Stark muss spätestens dann das Tabu fallen, man werde schon klarkommen. «Sie müssen das Problem offensiv angehen. Denn es gibt immer eine Veränderungsmöglichkeit.» Ein erster Schritt könne die detaillierte Budgetplanung zu Hause sein. Schon bevor es zur Verschuldung kommt, ist eine kostenlose Beratung in einer Schuldnerberatungsstelle möglich. Die Experten helfen, das Maß zwischen Einnahmen und Ausgaben zu finden. So bieten in Deutschland etwa 1000 Stellen von Wohlfahrtsverbänden und Verbraucherzentralen eine solche Beratung an.
«Spätestens wenn die ersten Mahnungen kommen, schaffen Betroffene es in der Regel nicht mehr allein», sagt Stark. Schuldnerberater können dann helfen, mit dem zur Verfügung stehenden Geld zunächst die existenzsichernden Zahlungen wie Miete und Strom zu leisten. «Und mit Banken können wir dann in einem weiteren Schritt über die Aussetzung oder Verkleinerung von möglichen Kreditraten verhandeln.»
(Internet: www.meine-schulden.de; www.forum-schuldnerberatung.de)